Da der Körper dieses essentielle Vitamin nicht selbst produzieren kann, muss es über die Nahrung zugeführt werden. Doch wie viel Vitamin C braucht der Körper pro Tag? Darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. 

Der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) offiziell empfohlene tägliche Vitamin C-Bedarf beträgt 95 mg für Frauen und 110 mg für Männer.

Allerdings wird dieser Wert von vielen Experten als zu niedrig angesehen, da verschiedene Faktoren darauf hinweisen, dass der tatsächliche Bedarf um ein Vielfaches höher sein könnte.

1. Ungenaue Bedarfsberechnung: Die Berechnung des Bedarfs durch die DGE basiert auf einem relativ niedrigen durchschnittlichen Körpergewicht (Frauen: 60 kg und Männer: 70,7 kg). Personen mit einem höheren Gewicht haben dementsprechend einen höheren Bedarf an Vitamin C.

2. Anstieg an belastenden Faktoren: Eine Vielzahl belastender Faktoren wie Stress, Umweltverschmutzung, unausgewogene Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität und bestimmte Krankheiten können den täglichen Bedarf an Vitamin C erheblich erhöhen. 

Insbesondere Stress ist ein wesentlicher Faktor, der den Vitaminhaushalt belastet, da der Körper bei Stress die Produktion von Adrenalin steigert und dafür große Mengen an Vitamin C benötigt.

Auch Raucher benötigen etwa 40 Prozent mehr Vitamin C als Nichtraucher, da das Rauchen zu Zellzerstörung und Freisetzung von freien Radikalen führt.

3. Medizinischer Hintergrund: Die Einnahme bestimmter Medikamente wie z.B. Antibiotika, die Antibabypille, Diuretika oder Medikamente mit Acetylsalicylsäure (abgekürzt ASS) z. B. Aspirin erhöhen zusätzlich den Bedarf an Vitamin C. 

Auch ein zu hoher Blutzucker hemmt die Aufnahme des Vitamins, wodurch vor allem Diabetiker einen sehr viel höheren Bedarf haben.

4. Starke Vitaminverluste bei unseren Lebensmitteln: In unseren Lebensmitteln ist weitaus weniger Vitamin C enthalten als noch vor 15 - 30 Jahren (durchschnittlich 60-80% weniger). 

Das liegt besonders an langen Transportwegen sowie Lagerungen, Ernte-Timing, Umweltverschmutzung aber auch durch die Zubereitung gehen hohe Mengen an Vitaminen verloren. Gemüse und Kräuter verlieren beim Kochen ganze 50% Vitamin C.

Die gängigsten Darreichungsformen von Vitamin C sind Tabletten, Kapseln und die liposomale Form. 

1. Viele Ergänzungen sind unterdosiert

Viele der Vitamin C Ergänzungen enthalten zu wenig Ascorbinsäure, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Klassische Vitamin C- Nahrungsergänzungsmittel enthalten in der Regel zwischen 50 mg und 1000 mg Vitamin C. 

Die höchstdosierten Ergänzungen bieten etwa 1000 mg Ascorbinsäure, was im internationalen Vergleich immer noch als relativ niedrig angesehen wird. In vielen Ländern wird derzeit eine tägliche orale Dosis von 3000 mg empfohlen.

 2. Hoher Wirkstoffverlust im Magen-Darm-Trakt

Viele Präparate erleiden einen erheblichen Wirkstoffverlust auf dem Weg durch den Verdauungstrakt. Die Wirkstoffe werden z.B. von der Magensäure angegriffen und es kommt weniger Wirkstoff in den Zellen an. 

Aktuell können nur die liposomale und intravenöse Variante dieses Problem umgehen. Das Liposom ist eine Art Bläschen, dessen äußere Schicht aus Fetten besteht und damit wasserabweisend ist. Dadurch ist der Wirkstoff vor der Magensäure geschützt und kann unbeschadet zu den Zellen transportiert und dort aufgenommen werden.

3. Wirkstoffe können nicht vom Körper aufgenommen werden

Bei herkömmlichen Vitamin-C-Ergänzungen kann die Aufnahme im Körper bei hohen Dosen eingeschränkt sein - vor allem wenn die gesamte Tagesdosis auf einmal eingenommen wird. 

Dies liegt daran, dass es nur eine begrenzte Anzahl von Transportmechanismen im Körper gibt, die für die Aufnahme von Vitamin C erforderlich sind.

Um dieses Problem zu lösen, ist es ratsam, die Einnahme von Vitamin C auf mehrere Portionen pro Tag (5-6) zu verteilen. 

Alternativ gibt es hochdosierte Formen wie liposomales Vitamin C, das in Liposomen verkapselt ist und so den Transport und die direkte Aufnahme in die Zielzellen ermöglicht.

4. Vitamin C ist sinnvoller in hohen Dosen

Um die oben genannten Gesundheitsvorteile von Vitamin C nutzen zu können, sind oft wesentlich höhere Dosen nötig. 

Es liegen einige Studien vor, in denen die Dosierungen von 1.000 - 2.000 mg und mehr pro Tag empfohlen werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthomolekulare Medizin (DGOM) erforscht konsequent Vitalstoffmängel und rät ebenfalls zu sehr hohen Tagesdosen, die weit über den Richtwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegen! 

Sie empfehlen bei Menschen mit einem Gewicht von 60 kg 3.000 bis zu 6.000 mg pro Tag an. Für stillende Mütter liegt die Empfehlung bei 2000 mg Vitamin C. 

Vitamin C ist wasserlöslich, das bedeutet, wenn der Körper einen Überschuss an Vitamin C hat, scheidet er es über den Urin wieder aus. Dadurch sind Schäden aufgrund einer Überdosierung eher unwahrscheinlich bzw. fast nicht möglich.

Zu viel Vitamin C auf einmal kann in manchen Fällen Magen-Darm-Probleme wie Durchfall verursachen. Ab welcher Menge der Darm empfindlich reagiert, ist sehr unterschiedlich und variiert von Person zu Person. 

Es ist ratsam, die Einnahme langsam zu steigern, um Empfindlichkeiten zu vermeiden.

Für eine verträglichere Einnahme können liposomale Ergänzungen oder intravenöse Behandlungen gewählt werden. Im Gegensatz zu Kapseln und Pulver gelten sie als magenschonend und lösen keine Reizungen aus.

Jedoch gilt die Einnahme von hohen Dosen Ascorbinsäure (oral oder intravenös) grundsätzlich als sicher.

Dafür spricht auch die Vitamin-C-Hochdosis Therapie, welche von einem Arzt oder Heilpraktiker verabreicht wird. Diese Infusionen beginnen bei 7,5 g und können (in schweren Fällen) sogar bis zu 100 g Ascorbinsäure enthalten.